Augenblicke

Teil des Werkzyclus "Kommunikation"
Sie ist die Längste der Figurengruppe und aus Erle. Ihr Kopf ist sehr intensiv ausgearbeitet, ihre Augen überdurchschnittlich groß. Der Oberkörper ist reduziert gearbeitet, mit Betonung der Brust. Der rechte Arm der Figur führt nach vorne zu dem ausgearbeiteten Leib, der linke Arm greift nach hinten zum Gesäß. Die Skulptur verjüngt sich in der Taille, erweitert sich im Bauch- und Hüftbereich und wird im unteren Teil wieder schmaler. In Taillenhöhe beginnt der erste, größere Durchbruch durch den Leib der Figur. Unterhalb befindet sich ein fast kugelförmiger Teil mit einer kreisförmigen Fläche aus dem Rest der Baumschale. Der zweite, kleinere Durchbruch komplettiert den Unterleib. Eine scharfe Kante zieht sich vom linken, hinteren, Arm nach vorn, schwingt sich nach unten links um den Standfuß der S. wieder hinauf nach hinten oben und endet in der unteren Öffnung. Innerhalb dieses Schwungs sind noch Bearbeitungsspuren zu sehen. Im Rücken sind nur Schulterblätter und eine Gesäßseite intensiver ausgearbeitet, die übrige Figur wird von den Durchbrüchen und Schwüngen dominiert.

Die Augen blicken tief ins Innere auf etwas Verborgenes. Sie registrieren alles und halten jeden Augenblick fest. Ihr Leib gleicht einem überdimensionalen Auge, welches alle Eindrücke aufnimmt, beobachtet, reflektiert. Der rechte Arm erweckt den Eindruck, als ob er ein Teil des Auges sei und es festhält. Die untere Umhüllung unterstreicht den intellektuellen Charakter.
Die Skulptur ist im Augenblick – einem kreativen Akt des Bewusstseins.