Vollendung

Skulptur der Werkserie "Entfaltung"
Vollendung – (Alter, Erfüllung, Steigerung), aus schwarzem Alabaster, gearbeitet als Tiefrelief, teilweise hochglänzend poliert. Die Ränder der bildartigen Arbeit blieben unbearbeitet. Das Werkstück ist als Platte frei beweglich auf einem Sockel aus Eichenholz montiert.
Die Arbeit zeigt ein Frauengesicht, welches in der Tiefe des Steins liegt. Es füllt ihn aus und trägt Zeichen der Reife, des gelebten Lebens in sich. Es ist ein weises Gesicht, verbunden mit innerer Selbstsicherheit – sich selbst bewusst, sicher und authentisch. Die geschlossenen Augen zeigen, das ihr Leben abgeschlossen ist, vollendet. Das Leben zieht sich zurück zum Ursprung des Seins.
Umrandet wird das Gesicht von einem Tuch als Kopfbedeckung und Abgrenzung nach außen.

Vollendung: Dieses Wort hat eine Mehrfachbedeutung. Zum Einen im Sinne von Makellosigkeit, Vollkommenheit, zum Anderen im Sinne eines erfüllten Tatbestandes. Bei beiden Bedeutungen aber ist ein vollendeter Zustand, das Ideal gemeint. Es fehlt kein weiterer Teil mehr.

Welche Maßstäbe setzen wir an, um zur Vollendung zu gelangen? Haben wir sie erreicht oder sind wir einem Wunschbild hinterhergejagt, einem unerreichbaren Vorbild?
Im Laufe der Geschichte wurde die Idee eines "Nichts" immer wieder mit der Vollendung in Bezug gebracht. Das Erreichen aller Bestimmungen zu einer harmonischen Einheit ist die Voraussetzung zur Vollständigkeit.

Vollendung ist ein Zustand, der nicht weiter verbessert werden kann. Die Vollkommenheit ist autonom, eine wesensmäßige Vollendung.