„Kommunikation“ - eine Werkserie
- beateniepel
- 27. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Wie beginnt ein Gespräch – und wann verstummt es?
2012 entstand meine Werkserie „Kommunikation“, angestoßen durch ein Buch über Kommunikationsmethoden.
Was dort mit Begriffen, Modellen und Theorien beschrieben wurde, wollte ich in eine greifbare, fühlbare Sprache übersetzen – in Holz (Bauchgefühl · Gedankenfluss · Körpersprache · Geflüster · Augenblicke).
Fünf Skulpturen, fünf Hölzer, fünf Facetten des Miteinanders. Jede Figur ein Fragment aus dem großen Ganzen der Verständigung – nonverbal, vielschichtig, lebendig.
„Bauchgefühl“ (Schwarznuss) steht geerdet, geschlossen – fast schützend vor sich selbst. Eine Figur der Intuition, des inneren Wissens, das sich nicht erklären lässt. Sie spricht nicht laut, aber ihr Schweigen ist bedeutungsvoll.
„Gedankenfluss“ (Kirsche) ist ruhig und weich in der Linie, der Blick offen nach innen gewendet. Eine Skulptur über das Ungesagte, das zwischen den Worten fließt – die inneren Monologe, die mitschwingen, wenn wir zuhören.
„Körpersprache“ (Buche) lehnt sich leicht zur Seite, ohne ein Wort zu sagen. Sie zeigt, wie viel über Körperhaltung geschieht – wie Nähe entsteht oder Grenzen gesetzt werden. Eine stille Sprache, die jeder spricht – bewusst oder unbewusst.
„Geflüster“ (Birke) ist die einzige Figur im Dialog – zwei Körper, nah beieinander, fast verschmolzen. Ihre Form spricht von Vertrauen, von Intimität, von jenen Momenten, in denen Worte leiser werden und dafür mehr Bedeutung tragen.
„Augenblicke“ (Erle) ist die offenste Skulptur der Serie – klar gezeichnet, durchlässig in der Mitte. Sie hält inne und fängt das ein, was flüchtig ist: den Moment, in dem sich zwei Blicke treffen und mehr sagen als jede Sprache.
Diese Figuren sind keine Abbilder, sie sind Zustände. Kommunikation nicht als Technik, sondern als menschliche Erfahrung: tastend, fühlend, suchend. Und das Holz – jede Maserung, jede Faser – trägt das mit. Keine Figur gleicht der anderen, so wie kein Gespräch dem nächsten.
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